Zu einer mehr als fragwürdigen Abstimmung über den Ankauf einer gebrauchten Hackschnitzelheizung kam es in der Gemeinderatssitzung vom 16. September.
Was ist passiert? Im Frühjahr 2021 ging die Gasheizung am Bauhof, die auch die am Areal eingemieteten Firmen mit Wärme versorgte, endgültig kaputt. Als Klimabündnisgemeinde kam eine Anschaffung einer neuen Gasheizung nicht in Frage, als beste Lösung hat man sich für die Anschaffung einer Hackschnitzelheizung entschieden.
Lange Zeit passierte nichts. Anfang September wurden wir darüber informiert, dass der ÖVP-Ortsparteiobmann seine gebrauchte, bereits demontierte Hackschnitzelheizung der Gemeinde um 5.000 Euro zum Kauf angeboten hat.
Von Seiten der Bürgerliste wurde in der Gemeinderatssitzung der Ankauf einer gebrauchten Heizung in Frage gestellt und auch der Preis der angebotenen, gebrauchten Heizung hinterfragt. Auf einer bekannten Internetplattform wurden nahezu idente Modelle bereits um rund 1.000 Euro angeboten:
In der nachfolgenden Diskussion stellte der Bürgermeister klar, dass ein Vergleich dieser Angebote nicht möglich sei, da die Anlage des ÖVP-Ortsparteiobmanns mit einem Alter von lediglich 7 Jahren wesentlich jünger ist und das den höheren Preis rechtfertige (Nachzuhören hier und hier).
In der Abstimmung wurde der Ankauf der Heizung mit den Stimmen der ÖVP und eines SPÖ-Gemeinderates (bei fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung) beschlossen. Nach der Gemeinderatssitzung konnten wir in Erfahrung bringen, dass die demontierte Heizung bereits vor einiger Zeit am Bauhof angeliefert wurde. Um die Behauptung des Bürgermeisters zu überprüfen, wurde seitens der Bürgerliste die Heizung am Folgetag begutachtet. Offensichtlich schaut auch die ÖVP beim Ankauf eines gebrauchten Produktes nicht aufs Alter: Am Typenschild ist eindeutig ersichtlich, dass der Kessel des ÖVP-Ortsparteiobmannes im Jahr 2004, also vor rund 17 Jahren gefertigt wurde.
Somit hat der Bürgermeister den gesamten Gemeinderat vor der Abstimmung – wissentlich oder nicht – falsch informiert. Der für den Ankauf der Heizung verantwortliche Vizebürger-meister und der ebenfalls bei der Gemeinderatssitzung als Zuhörer anwesende ÖVP-Ortsparteiobmann, die über das Alter der Anlage Bescheid wissen mussten, haben dieser falschen Behauptung nicht widersprochen.
Wohl durch das Aufdecken des richtigen Baujahres der Anlage zog der ÖVP-Ortsparteiob-mann am Tag nach der Sitzung sein Verkaufsangebot an die Gemeinde zurück.
Die ÖVP Würflach muss sich die Frage gefallen lassen, wieso hier mit verdeckten Karten gespielt und aus dem Ankauf der gebrauchten, 17 Jahre alten Heizung so lange Zeit eine Geheimniskrämerei gemacht wurde, anstatt sich gleich auf den ökonomisch sinnvollen Ankauf einer Neuanlage zu konzentrieren.
Eine neue Hackschnitzelheizung wird nicht nur großzügig gefördert. Sie bringt bis zu 10 Jahre Garantie, weist zudem einen hohen Wirkungsgrad auf und bietet dadurch langfristige Versorgungssicherheit für unseren Bauhof und die dort angesiedelten Betriebe.
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