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  • AutorenbildRoland Reiter

Der wahre Sieger ist die Klamm


Wenn Sie auch heilfroh sind, dass die Johannesbachklamm bei der ORF-Sendung „9 Plätze, 9 Schätze“ auf einem der hinteren Plätze gelandet ist, sind sie wahrscheinlich nicht alleine. Nicht nur wir von der Bürgerliste, auch viele andere Würflacherinnen und Würflacher waren alles andere begeistert, dass sich Würflach an dieser Sendung beteiligt hat. Viele „Schätze“ in Österreich wurden nach Sendungssausstrahlung nahezu von einer Autolawine überrollt, wie etwa der Grüne See in Tragöß, während sich der touristische Mehrwert in Grenzen hielt.


Der Bürgermeister wurde in den letzten Wochen zwar nicht müde zu betonen, dass nicht die Gemeinde, sondern der ORF an ihn herangetreten sei. Es wäre aber für Ihn ein Leichtes gewesen, die Teilnahme abzulehnen, so wie es viele andere Gemeinden auch gemacht haben. Die Teilnahme an der Sendung war übrigens keine Entscheidung des Gemeinderates, nicht einmal ich als für die Johannesbachklamm verantwortlicher Umweltgemeinderat war in die Entscheidung involviert. Erst in der Vorstandssitzung im Juli wurde ich darüber informiert, dass die Dreharbeiten zur Sendung bereits im Juni stattgefunden haben.


Ihren Unmut kundgetan hat auch eine der Grundstückseigentümerinnen in der Klamm, Frau Dr. Giefing, und ein mehrseitiges Schreiben an den gesamten Gemeinderat gerichtet. Dieses Schreiben haben wir zum Anlass genommen, um in der Gemeinderatssitzung am letzten Donnerstag eine umfangreiche Anfrage an den Bürgermeister zu richten.


Zu Beginn der Sitzung teilte uns der Bürgermeister jedoch mit, dass er unsere Anfrage nicht beantworten werde. Er berief sich dabei auf das "Kommentar zur NÖ Gemeindeordnung", aus dem hervorgeht, dass sich Anfragen der Gemeinderäte auf Verhandlungsgegenstände der Tagesordnung beziehen müssen. Während in anderen Bundesländern wie etwa in Kärnten das Anfragerecht detailliert in der Gemeindeordnung festgelegt ist und man hier wie beispielsweise auch in Salzburg und OÖ auch Anfragen außerhalb der Tagesordnung stellen darf, ist das politische Kontrollrecht der Gemeinderäte in NÖ stark beschnitten.


Aber wie heißt es doch so schön? Enttäuscht kann man nur sein, wenn man sich vorher etwas anderes erwartet. Insofern hat es uns nicht wirklich überrascht, dass der Gemeinderat weder in den Entscheidungsprozess miteinbezogen, noch unsere Anfrage beantwortet wurde. Ob das die richtige Vorgangsweise in einer kleinen Gemeinde wie Würflach ist, sei dahingestellt. Der wahre Sieger bei diesem ganzen Theater ist jedenfalls die Klamm, die nun hoffentlich nicht von Touristen überrannt werden wird, wie es eben am Grünen See in Tragöß geschehen ist.

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