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AutorenbildRoland Reiter

Sehr geehrter Herr Bürgermeister!

Aktualisiert: 7. Juli 2023



„Lebendige Demokratie“ lebt vom Einsatz aller. Vor allem lebt die Demokratie von einem verlässlichen, respektvollen Miteinander und der Akzeptanz unterschiedlicher Meinungen. Nur durch offene Diskussionen und einen ehrlichen Meinungsaus­tausch im Gemeinderat kann der beste Nutzen für unsere Gemeinde erzielt werden.


Durch die von Ihnen veranlasste Abschaffung des Punktes „Berichte“ in allen Ge­meinderatssitzungen ist es uns nicht mehr möglich, Fragen zu diversen wichtigen Themen, die nicht auf der Tagesordnung stehen, zu stellen und ehrlich und offen darüber zu diskutieren.


Zu unserem Demokratieverständnis gehört auch nicht, dass schon im Vorfeld von Gemeinderatssitzungen Tatsachen geschaffen werden, die anschließend von der ÖVP-Mehrheitsfraktion im Gemeinderat pro forma beschlossen werden. Das war un­ter anderem schon beim versuchten Ankauf eines alten Heizkessels vom ÖVP-Orts­parteiobmann sowie auch beim Ankauf der 16.000 Keramiktassen der Fall.


Auch beim Projekt der „Tiny Houses“ hinter der Würflacher Wellnesswelt wurden be­reits im Vorfeld Tatsachen geschaffen, die Sie wohlweislich nicht in Ihrem letzten In­formationsschreiben an die Ortsbevölkerung erwähnt haben.


Wie kann es sein, dass der zukünftige Pächter, der Ehemann einer geschäftsführen­den ÖVP-Gemeinderätin, bereits zwei Wochen vor der Gemeinderatssitzung am 30. Mai 2023, in der die Beschlussfassung zum Pachtvertrag geplant war, eine Firma mit dem Namen „Johannesbachklamm Chalets e.U.“ an der Ad­resse der Würflacher Wellnesswelt, Badgasse 110, angemeldet hat? Wie kann man überhaupt einen Pacht­vertrag zur Abstimmung bringen, wenn das Grundstück noch nicht einmal die ent­sprechende Widmung aufweist und die Frist zur Stellungnahme der Würflacher Bür­gerinnen und Bürger noch nicht abgelaufen ist?


Hier vermissen wir Ihrerseits die fehlende Wertschätzung gegenüber dem Gemeinde­rat als auch gegenüber der Würflacher Bevölkerung.


Grundsätzlich möchten wir klarstellen, dass wir unsere Artikel im Informationsblatt „Klartext“ genauestens recherchieren und sachlich richtig verfassen.


Natürlich sind wir uns dessen bewusst, dass das Haushaltsergebnis in der Höhe von EUR 99.768,78 keine willkürliche Darstellung ist. Was wir zudem wissen ist, dass für den mit Ende Mai 2023 endfälligen Kredit von EUR 215.000,00 in den letzten drei Jahren keinerlei Rückzahlungen geleistet wurden. Dass das Haushaltsplus nur auf­grund der nicht er­folgten Rückzahlung dieses Kredites zustande kam, hätte man ehr­licher­weise in der Gemeindemitteilung erwähnen müssen. Die Gemeindebürgerin­nen und -bürger ha­ben das Recht, richtig, vollständig und ohne Schönfärberei infor­miert zu werden.


Auch beim Thema der Keramiktassen für den Advent in der Klamm ist Ihre Richtigstellung unangebracht, da wir die Sachlage korrekt dargestellt haben. Nach Bekanntwerden der fehlerhaften, weil in unterschiedlicher Höhe angebrachten und miteinander verbundenen Eichstriche, haben wir uns die Mühe gemacht, weit mehr als hundert Keramiktassen auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Auch wenn Sie es uns nicht glauben wollen: bei einer Füllung auf den 250 ml-Eichstrich musste in allen von uns überprüften Tassen um 15 bis 20 % mehr eingeschenkt werden. Gerne können Sie sich selbst im folgenden Video ein Bild davon machen:


Leert man den Inhalt z.B. von einem Spritzweinglas in das Klammhäferl, verringert sich scheinbar die Füllmenge von 250 ml auf 200 ml. Das ergibt eine Abweichung von 20 %.


Zudem sollte es wohl in Ihrem Interesse als Bürgermeister liegen, dass die Keramik­tassen den schon seit 2016 geltenden gesetzlichen Bestimmungen entsprechen. Daran führt auch bei uns in Würflach kein Weg vorbei.


Unser Ziel ist es weiterhin, die Gemeindepolitik nachhaltig zu gestalten, die Bevölke­rung dabei miteinzubinden und mit allen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen zusammenzuarbeiten. Nun liegt es an Ihnen, Entscheidungen des Gemeinderates in Zukunft nicht mehr vorzugreifen und durch die Wiedereinführung des Punktes „Be­richte“ bei Gemeinderatssitzungen eine offene und ehrliche Diskussion und Zusam­menarbeit zu ermöglichen.

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